Ökologische Bienenhaltung

In Kooperation mit Stadtbienen - Berlin

Der ‚Bien‘ ist ein Organismus welcher aus vielen Individuen eines Volkes besteht. Dieses Lebewesen besitzt Eigenschaften und hat einen Charakter. Zu diesem Organismus gehören nicht nur die Bienen, auch das Wabenwerk, der Nektar und der Duft sind individuelle Bestandteile und machen den ‚Bien‘ zu einem einzigartigen Geschöpf.

Seit dem 9. Juni darf ich mich im Auftrag von Stadbienen Berlin um 8 Bienenvölker kümmern.

Als Unternehmens-Imker wurde mir die Aufgabe übertragen nach ökologischen Gesichtspunkten diese Bienenvölker zu halten.

Die drei wichtigsten Punkte dabei sind:

  • Überwinterung auf eigenem Honig
  • Naturwabenbau
  • kein Königinnenabsperrgitter
  • Vermehrung durch den Schwarmtrieb

Die Sommertracht kommt in die Gläser

Nachdem die Frühtracht  in diesem Jahr ausgefallen ist, haben die fleißigen Bienen über den Sommer dann noch viel Nektar eingetragen. Im Durchschnitt sind so je Volk ca. 50 Kg Wald- Blütenhonig zusammen gekommen.

In diesem Jahr ist der Anteil an Lindenhonigtau, durch die hohe Luftfeuchtigkeit, besonders hoch, deshalb ist er von der Konsistenz eher flüssig und bleibt das auch lange Zeit.

Der früheste Schwarm

Eigentlich beginnt die Schwarmzeit im Mai. Diesen Bienen wurde es aber bereits im April zu eng in Ihrer Behausung.

Dass Bienen schwärmen und sich das Bienenvolk dabei teilt, ist die Folge ihres ganz natürlichen Vermehrungstriebes. Im Frühsommer, wenn die Bienen viel Nektar und Pollen finden und das Wetter meist warm und trocken ist, erreicht ein Bienenvolk sein Maximum an Größe. Die Bienenkönigin legt in dieser Zeit 1.000 bis 2.000 Eier am Tag. Da wird es im Stock schnell zu eng, und das Bienenvolk beginnt mit der Vorbereitung zum Schwärmen. Dann gibt es außerdem bereits ausreichend Drohnen zur Begattung der neuen Königinnen. An diesen Tagen legt eine begattete Bienenkönigin 1.000 bis 2.000 Eier am Tag. Schnell wird es dann im Stock zu eng und das Bienenvolk beginnt mit der Vorbereitung aufs Schwärmen. Die Arbeiterinnen legen Weiselzellen an, in die die Königinnen Eier legt. Nach 16 Tagen schlüpfen daraus neue Jungköniginnen. Doch kurz vor dem Schlupf der ersten Jungkönigin, zieht ihre Mutter, die alte Bienenkönigin, mit einem Teil des Bienenvolkes aus und überlässt den Bienenstock ihrer Nachfolgerin. Mit dem Bestreben, eine neue Behausung zu finden, macht sich der Schwarm auf den Weg. Meist sammelt sich der Bienenschwarm erst einmal an einem Ort, der nicht weit entfernt ist. Nahegelegene Bäume, Sträucher oder auch Laternenmaste und Dachrinnen sind typische Stellen, an denen sich ein Schwarm erst einmal sammelt. 

Von dort aus ziehen einige Bienen als Spurbienen weiter, um eine passende Nisthöhle zu suchen, in der sich das Volk neu einrichten kann. Haben sie einen solchen Ort gefunden, zieht der gesamte Bienenschwarm samt Königin dort ein. und beginnt die sogleich mit dem Wabenbau.

Mai und Juni sind in unseren Breiten die klassischen Monate der Schwarmzeit. Wann ein Bienenschwarm loszieht, hängt unter anderem vom Zustand des Bienenvolkes, dem Wetter und der Tageszeit ab.

Ein Bienenvolk muss vor seiner Teilung groß genug sein, damit sowohl der Schwarm als auch der zurückbleibende Volksteil eine Chance zu Überleben haben. Daher kommt ein Bienenvolk in der Regel erst dann in Schwarmstimmung, wenn ausreichend Bienen, Brut und Vorräte vorhanden sind, und es sein Brutnest nicht weiter ausdehnen kann. Dann legen die Bienen sogenannte Schwarmzellen an, in denen sie neue Königinnen heranziehen.

Quelle: 

Deutsches Bienen-Journal

 

Wenn die Königin beim Einfangen des Schwarms in der Schwarmfang-Kiste gelandet ist, streben alle Bienen die noch draußen sind zu Ihrer Königin.

Der Sonnen-Wachs-Schmelzer

Im Winter werden nicht nur fleißig neue Rähmchen gebaut, es war auch Zeit einen Sonnenwachsschmelzer zu bauen.

Ein Sonnenwachsschmelzer wird in der Imkerei zur Gewinnung von Bienenwachs verwendet. Damit werden Waben wieder eingeschmolzen. Im Gegensatz zum Dampfwachsschmelzer wird dafür ausschließlich Sonnenenergie verwendet.

Honigernte 2019 und 2020

In diesen beiden Jahren lag der Fokus auf der Völkervermehrung, deshalb ist die Honigernte kleiner ausgefallen. 

Den Winter 2018 – 2019 haben fünf Völker nicht überlebt. Mit nur einem Volk ging es jetzt weiter. Durch Ablegerbildung, Königinnenzucht und durch zwei eingefangene Schwärme konnte ich im Oktober 2020 mit elf Völkern in den Winter gehen.

Honigernte 2018

5/5

Mit 109,5 Kg Blütenhonig haben die Bienen wieder eine beachtliche Leistung vollbracht. 

Um sich den dafür notwendigen Sammeleifer der Flugbienen besser vorstellen zu können, hier ein kleines Zahlenspiel. 

In etwa 3 Kg Nektar werden für die Herstellung von 1 Kg Honig benötigt. 

Füllmenge der Honigblase

60 mg

Gesammelter Nektar 

328.5 Milliarden mg

Ausflüge um diese Menge zu sammeln

5.475 Milliarden

Neuer Bienenstand in Bobstadt

Vier Völker ziehen in die ‚Weißen Aspen‘

Die vielen naturnahen Flächen in der Umgebung und die Obstbaumplantage in der Nähe, bieten ein gutes Trachtangebot für die Bienen. Hier ist eine nachhaltige Entwicklung von bis zu acht Bienenvölkern möglich.

Honigernte 2017

0
Milliarden

Blüten haben die fleißigen Bienen besucht und dabei 124,8 Kg Honig gesammelt. Dafür haben Sie die Erde 62 Mal umrundet.